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Hilfe, wie beginne ich eine Rede


6 Tipps mit Erfolgsgarantie

Sie dürfen Ihr Business zehn Minuten vorstellen, Sie haben einen Infoabend, Sie machen die Anmoderation zu einem Anlass, Sie halten ein Webinar oder an einem Netzwerkanlass heisst es: "Jetzt kann sich jede/jeder kurz vorstellen, wir machen eine Elevator-Pitch-Runde!"

Dreht sich da bei Ihnen der Magen um? Rast Ihr Herz? Bekommen Sie Schweissausbrüche? Einen trockenen Mund?

Mit: „Also, ähm.“, oder umgekehrt, oder: „Ich bin Milena Haller, Expertin für Auftritt, schön, dass Sie da sind!“, komme ich nicht weit, bin eine Schlaftablette und muss erst gar nicht anfangen. Das ist Ihnen bestimmt auch bewusst. Nur – was dann?

Was kann ich tun, um sofort präsent zu sein, um wahr genommen zu werden und um meine Message in die Herzen der Menschen zu bringen?

Hier die 6 Tipps mit Erfolgsgarantie für den Beginn einer Rede:

Tipp1

Storytelling is winning! Stories gehen direkt in die Herzen. Erzählen Sie etwas von sich, das Bezug auf Ihr Thema nimmt. Sagen Sie: „Hallo“, schauen Sie in die Runde, strahlen Sie, atmen Sie, und dann beginnen Sie mit Ihrer Story. Keine Begrüssungs-Sätze zu Beginn, bitte. Die können Sie anschliessend an Ihre Story anhängen. Sie sagen kurz, wann Ihre Story stattgefunden hat (letzte Woche in Luzern, oder, letztes Jahr in Paris), und dann wechseln Sie ins Präsenz, um es spannender zu machen. Wenn Sie etwas erzählen, dass Sie nicht gut konnten und damit auf die Nase gefallen sind, und anschliessend haben Sie dies umgedreht und zu einer Stärke von Ihnen gemacht, kann ich Ihnen versichern, dass Sie einen Lacher und Sympathie bekommen. Vergessen Sie nicht: Sympathie führt immer zu Vertrauen! Und Sie bilden damit Fans.

Tipp 2

Fangen Sie mit einem Zitat an. Nehmen Sie einen Spruch, der zu Ihrem Thema passt, und lernen Sie den auswendig. Sagen Sie ihn auf gutes Hochdeutsch, oder gutes Englisch. Nehmen Sie den Spruch ernst, stellen Sie sich dahinter. Wichtig dabei ist, dass Sie das Zitat leben, zu sich selbst machen und echt empfinden, wenn Sie es sagen. Leere Zitate, oder solche, die eher witzig vorgetragen werden, rutschen schnell ab und geben Ihnen keine Stütze. Anschliessend an das Zitat überlegen Sie sich eine elegante Überleitung zu Ihrem Thema und nehmen diese am Schluss noch einmal auf. Spannen Sie einen Bogen damit.

Tipp 3

Machen Sie ein verblüffendes Statement, wie zum Beispiel: „Hallo“ (kurze Pause) „Wer fragt, gewinnt nicht!“, oder: „Wer faul ist, hat Erfolg!“ (lange Pause), und dann beginnen Sie diese These zu belegen. Am besten auch mit einer Story aus Ihrem Leben. Wichtig dabei ist, dass Sie strahlend hereinkommen, die Menschen ansehen und erst dann mit dem Zitat beginnen, wenn Sie die volle Präsenz haben. Machen Sie dies mit Ruhe, und nehmen Sie sich Zeit.

Tipp 4

Stellen Sie dem Publikum eine Frage. Sie kommen auf die Bühne, stellen sich in die Mitte, schauen das Publikum an, lachen und fragen dann ganz ruhig: „Wer von Ihnen spricht Französisch?“, oder: „Wer von Ihnen ist Fussballfan?“. Stellen Sie eine Frage, die mit Ja oder Nein beantwortet werden kann, und die Sie auch selbst mit Ja beantworten können, und halten auch Sie Ihre Hand hoch. Dann leiten Sie zu Ihrem Thema über. Bei der ersten Frage könnte das sein: „Super, und Französisch brauchen Sie heute nicht zu sprechen" (kurze Pause, und der Lacher ist Ihnen garantiert), „Was Sie jedoch brauchen, ist „Laissez-faire“ – Gelassenheit, denn das heutige Thema hat ganz viel damit zu tun...“. Am Schluss der Rede könnten Sie dann mit einem Französischen Abschiedsgruss enden. Und mit der Fussballfan-Frage könnten Sie zum Beispiel so weiterfahren: „Was mich am Fussball am meisten fasziniert, ist die Begeisterung der Menschen, wenn es 1:1 steht, es fünf Minuten vor Schluss ist, und die eigene Mannschaft eine Chance auf ein Tor hat. Was machen Sie dann nämlich?" (Kurze Pause und Reaktionen des Publikums echt abwarten.) "Genau, Sie feuern an, was das Zeug hält, Sie kümmern sich nicht darum, wie Sie wirken, Sie sind im Feuer! Dieses Feuer brauchen wir für das heutige Thema – darf ich einen Jubelschrei von Ihnen hören?...“. Auch hier können Sie am Schluss der Rede noch einen Fussballspruch bringen, der die Leute lachend entlässt.

Tipp 5

Nehmen Sie Requisiten, und machen Sie etwas Verrücktes damit. Zum Beispiel: Kommen Sie mit einer Chipstüte (schon geöffnet) und einem Prosecco-Fläschchen auf die Bühne. Auf der Bühne vorne in der Mitte steht ein Mülleimer. Sie gehen zum Mülleimer, schauen das Publikum an, lachen und schütten die Tüte genüsslich in den Mülleimer. Dann öffnen Sie den Prosecco, (Drehverschluss, damit es schneller geht.), und schütten diesen ebenfalls in den Mülleimer. Danach starten Sie Ihre Rede zum Beispiel zum Thema "Gesunde Ernährung und Heisshungerattacken". Passen Sie die Requisiten und die Taten Ihren Themen an. Denken Sie sich etwas aus. Achtung: Diese Anfänge müssen sehr gut einstudiert werden, damit sie nicht nach Laientheater aussehen und echt sind. Solche Anfänge sind übrigens sehr effektiv, da Handlungen sich stark einprägen.

Tipp 6

Bringen Sie Ihr Publikum zum Lachen. Da ist Fingerspitzengefühl gefragt. Ziel ist es, dass Ihr Publikum spätestens nach 30 Sekunden lacht. Das geht nur, indem Sie sich total in das Thema und in das Publikum versetzen. Was war vor Ihnen dran, was kommt danach? Was ist das Ziel Ihres Auftritts? Was erwartet das Publikum? Und dann machen Sie etwas daraus. Ich habe einmal einen Professor erlebt, der kam auf die Bühne und hat eine unwahrscheinlich komplizierte Tabelle gezeigt, die sowieso niemand verstehen konnte. Das Meiste auf der Tabelle war rot. Das sah man deutlich. Ansonsten konnte man nicht verstehen, um was es ging. Er schaute kurz darauf, dann zwinkerte er mit einem Auge und sagte: „Wir gehen hier nicht ins Detail. Wichtig für Sie zu wissen, ist: Red is death (Rot ist tod)." Es gab niemandem im Saal, der nicht lachte. Wenn Sie sofort Humor zeigen, machen Sie das Publikum neugierig und interessiert, es will mehr davon, es will Ihre Persönlichkeit. Zeigen Sie sich damit! Humor ist der beste Weg in die Herzen der Menschen.

Üben Sie all diese Anfänge, und nehmen Sie sich auf Video auf. Das geht heute ganz einfach: Smartphone aufstellen, Videofunktion drücken und aufnehmen. Sie sehen sich so aus der Perspektive des Publikums und merken sofort, was wirkt, und was nicht.

Die meisten Anfänge werden zu schnell gemacht. Laufen Sie erst herein, stellen Sie sich hin, schauen Sie das Publikum an, lachen Sie und atmen Sie – warten Sie, bis das Publikum bereit ist. Und erst dann beginnen Sie mit Ihrer Rede.

Vincent Churchill sagte einmal: „Für einen ersten Satz braucht man eine Stunde, bis man den hat.“ Es ist also etwas Arbeit, bis der Anfang sitzt. Jedoch lohnt es sich gewaltig. Vergessen Sie nicht:

You never get a second chance for a first impression!

(Sie bekommen keine zweite Chance für einen Anfang.)

Milena Haller

Expertin für Auftritt und Keynote-Speaker

www.milenahaller.ch

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